Abzw. Mückenburg



Die Abzweigstelle Mückenburg wurde 1894 errichtet und diente der Anbindung der neuen Strecke Braunschweig Hbf - Gifhorn an die 1872 eröffnete Hauptbahn Braunschweig Hbf - Helmstedt - Magdeburg. Sie lag südlich des (heutigen) gleichnamigen Kleingartenvereins an der Georg-Westermann-Allee und war mit einem Stellwerksgebäude ausgestattet. Der dortige Fahrdienstleiter koordinierte den Zugverkehr auf der Gifhorner Nebenbahn zunächst mit seinem Kollegen in Querum, Gliesmarode wurde erst mit dem Ausbau zum Bahnhof 1923 zur Zugmeldestelle. Bis zum Bau des neuen Hauptbahnhofs lag die Abzweigstelle auf freier Strecke (km 4,9 ab alter Hbf) östlich des damaligen Güterbahnhofs Braunschweig Ost, dessen östliches Ende sich im Bereich der heutigen Eisenbahnunterführung Helmstedter Straße befand.  Mückenburg erhielt vermutlich in den frühen 1930er-Jahren ein neues Stellwerksgebäude, auch die Gleisführung wurde in dieser Zeit(?) leicht geändert ("Umgehung" der einfachen Kreuzweiche durch zwei einfache Weichen für die Fahrtrichtung Gliesmarode - Ostbahnhof). Mit dem Bau des neuen Hauptbahnhofs ab 1955 wurde der Bereich der Abzweigstelle mit neuen Gleisanlagen überbaut, es entstand hier der Abstellbahnhof und die Wagenwerkstatt sowie die Waschanlage für Reisezugwagen. Die Einführung der Strecken von Helmstedt und von Gliesmarode verläuft seither parallel bis zum Bahnsteigbereich des Hauptbahnhofs. Bis 1984 bestand "Mückenburg" noch als Überleitstelle (eine Weiche, ferngesteuert vom Hbf-Stellwerk "Bhf"), die Strecke nach Gliesmarode war bis dahin auf rund 1,7km Länge ab Hbf zweigleisig. Heute erinnert praktisch nichts mehr an die weitgehend vergessene Betriebsstelle.



Abzweigstelle Mückenburg um 1950 mit Blickrichtung West: Links vom "neuen" Stellwerk die zweigleisige Hauptstrecke Braunschweig - Helmstedt mit Kilometerstein 4,9. Links davon das für den neuen Rangierbahnhof erbaute Gleis 150 (Güterzuggleis Braunschweig Rbf - Braunschweig Ostbahnhof). Das Vorsignal gehört zum östlichen Einfahrsignal des Güterbahnhofs Braunschweig Ost, dessen Gelände sich in den kommenden Jahren bis 1960 zum Kernbereich des neuen Hauptbahnhofs verwandelte.
Aufnahme: Sammlung S. Pikart 
Ausschnitt aus einer topographischen Karte, ebenfalls um 1950: Gepunktet angedeutet ist der Weg zur Betriebsstelle von der Georg-Westermann-Allee aus. Dieser existierte auch nach Inbetriebnahme des neuen Hauptbahnhofs 1960 weiter, nunmehr als Zugang zum Betriebsgelände der Wagenwerkstatt und Waschanlage. Am linken Rand der Karte ist der damalige Bahnübergang Helmstedter Straße zu erkennen, südwestlich davon begann der Ostbahnhof.  
Karte: Sammlung A. Lobach

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Stand der Bearbeitung 20.07.24