größere Darstellung, 243kB |
Ausschnitt aus
einem Stadtplan von 1969 mit dem DB-Bahn- hof
"Braunschweig Ost" (bis 1960 "Gliesmarode
West") in roter Kennzeichnung und dem BSE-Bahnhof
"Gliesmarode Ost" in gelber Farbe. |
Diese Seite beschäftigt sich nicht mit der
Braunschweig-Schöninger-Eisenbahn (BSE) allgemein, es geht hier lediglich um den
Weiterbetrieb auf einem Reststück dieser Privatbahn durch die DB in den Jahren 1971 bis 1991.
Als kurz vor Weihnachten 1970 die Stillegung der BSE
genehmigt wurde, gab es an deren Gleisen im
Braunschweiger Stadtgebiet noch 11 Güterkunden mit Frachtaufkommen. Nach einer
Aufstellung der Stadt Braunschweig vom 09.03.71 lag das
Verkehrsauf- kommen dieser Betriebe im Jahr 1970 (Januar
- November) bei insgesamt stattlichen 18667 Tonnen. Es
verwundert daher nicht, wenn sich die BSE, die Stadt
Braunschweig und die betroffenen Anschließer Gedanken über
einen möglichen Weiterbetrieb machten. Offenbar zeigt
die Stadt Braunschweig schnell Interesse an einer Übernahme
dieser Gleisanlagen, denn die Fa. Büssing erstellte am
05.02.71 hierzu ein Gutachten über den Gleiszustand und
den sich daraus ergebenden möglichen Kaufpreis. Nach der BSE-
Stillegung (30.06.71) ging dieser Streckenabschnitt dann
in das Eigentum der Stadt Braunschweig über.
Recht bald wurden im Bahnhofsbereich "Gliesmarode
Ost" der BSE die Gleisanlagen demontiert, lediglich
die Anschluss- und ein paar wenige Rangiergleise blieben übrig. Der
Streckenverlauf zum ehemaligen Endbahnhof der BSE "Braunschweig
Nordost" an der Kurzekampstraße blieb unverändert, die Gleisanlagen
dort wurden in den siebziger Jahren allerdings bis auf die
reinen Anschlussgleise rückgebaut und das Gelände verkauft.
Die Bedienung der Güterkunden übernahm nun die DB mit
einer Rangierlok, dieser Zustand blieb bis zu Einstellung
Anfang 1991 bestehen. In die Gleisanlagen wurde nur das Nötigste
investiert, gelegentlich kam es schon einmal zu
Entgleisungen. Etwas kurios war der Bahnübergang
Bevenroder Straße (vergl. Skizze), das ehem. BSE-Gleis
verlief nämlich nicht zwischen den Schranken des DB-Übergangs,
sondern südlich davon ohne jede Sicherung. Dabei war es
üblich, bei entsprechenden Rangierfahren trotzdem die
Schranken zu schließen, wobei die Autofahrer aus
Richtung Süden dann aber u.U. genau auf diesem Gleis zum
Halten kamen.
Nach 1991 blieben die Gleise zunächst liegen, später
wurden die Bahnübergänge rückgebaut. In den folgenden
Jahren wuchs die Trasse vollständig zu. Im Herbst 2008
wurde zwischen Karl-Hintze-Weg und Efeuweg ein Radweg
eingerichtet, die hier ebenfalls noch liegenden Schienen
erhielten eine neue Funktion als "Randbegrenzung".
Die Anschließer an der ehem.
BSE-Reststrecke |
Name/Lage |
Güterart |
Aufkommen
1970 (t) |
Bedienung
bis |
Librawerk /
Kurzekampstraße |
Maschinen |
923 |
Anfang der 80er
Jahre? |
Fricke und Nacke
/ Kurzekampstraße |
Blechwaren |
4942 |
Anfang der 80er
Jahre? |
Thies /
Kurzekampstraße |
Schrott |
3369 |
Anfang 1991 (letzter
Kunde) |
Warm /
Kurzekampstraße |
Flachglas |
1138 |
? |
Berlin /
Kurzekampstraße |
Kohlen |
2642 |
1990 |
Kuhlmann /
zwischen Kurzekampstraße und BS Ost |
Betonteile |
200 |
70er Jahre? |
Herfurth und
Engelke / zwischen Kurzekampstraße
und BS Ost |
Maschinen |
620 |
1990 |
Brandes /
zwischen Kurzekampstraße und BS Ost |
Baumaterial |
1398 |
ca 1989? |
Röfe / BS Ost |
Asphalt |
141 |
? |
Stibiox / BS Ost |
Chemikalien |
2270 |
Ende der 80er
Jahre? |
Raiffeisen / BS
Ost |
Düngemittel,
Brennstoffe? |
1020 |
? |
(Diese Anschließer sind lagemäßig
auf den Karten eingetragen) |
größere Darstellung, 189kB |
Ergänzend zum
obigen Plan hier der Bereich zwischen dem Bahnhof
Branschweig Ost und dem Bereich Kurzekampstraße, Stand
ebenfalls 1969. Im Bereich Kurzekampstraße war
zum Schluss nur noch das Anschlussgleis Thies (endete
direkt an der Kurzekampstraße) und das Anschlussgleis Berlin vorhanden,
die anderen Anlagen waren bereits rückgebaut. |
|