Die Anschlußbahn zur "Muna" in Lehre |
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Die sog.
"Muna" (Munitions-Fabrikations- und Lagerstätte) wurde ab 1935 im
Waldgebiet "Kampstüh" östlich von Lehre errichtet. Vom
Bahnhof Lehre der BLE (Braunschweigische Landes-Eisenbahn, ab 1938
Deutsche Reichsbahn) zweigte die Anschlußbahn in östliche
Richtung ab. Dazu wurde der Bahnhof gleismäßig erweitert und
bekam ein E43-Stellwerk, für Privatbahnen damals ein
ungewöhnlicher Schritt. Es gab bis Kriegsende sogar ein eigenes
Personenzugpaar Braunschweig-Lehre-Muna (s.u.) für die dortigen
Arbeiter. In der Muna selbst waren in den Kriegsjahren 2 Dieselloks der
Baureihe V36 für die umfangreichen Rangieraufgaben stationiert.
Auch nach dem Krieg verkehrten hier noch Züge, da die Alliierten
das Munitionslager per Schiene räumten. Später übernahm
die Bundeswehr das Gelände, nutzte allerdings die
Anschlußbahn nicht mehr. Die Strecke überquerte in Lehre zunächst die Schunter und später die Bundesstraße 248. Am ehem. Bahn- übergang der Straße Lehre - Flechtorf lassen sich noch heute Gleisreste entdecken. Kurz dahinter kreuzt die Trasse den Damm der heutigen Neubaustrecke "Weddeler Schleife" direkt im Bereich des Überhol- und Kreuzungsgleises (Betriebsbahnhof Lehre). Das ehem. Betriebsgelände im Wald ist auch heute noch einge- zäunt und nicht öffentlich zugänglich. |
Fahrzeiten
(Gliesmarode) des Personenzugpaares 1941: P 3677 BS Hbf - Kampstüh 6.10 werktags P 3680 Kampstüh - BS Hbf 13.58 samstags P 3680 Kampstüh - BS Hbf 17.43 werktags außer samstags (Diese Züge waren nicht öffentlich und daher im Kursbuch nicht verzeichnet - Quelle: Archiv S. Pikart) |
Weitere Informationen zum Thema: Buch: Otte,Heinecke,Köchling: "Volksgenossen, die Fahnen raus!" (NS-Alltag und Rüstungsproduktion in Lehre), poppdruck Langenhagen 1990 Link: Die Muna Lehre auf der Seite www.relikte.com |
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Stand der Bearbeitung 24.03.09 |