Braunschweig Lehndorf



Zum Vergleich siehe auch Gleisplan von 1955
Der Bahnhof Braunschweig Lehndorf war stets nur als Güterbahnhof im Betrieb und wies eine Besonderheit auf: Er lag rund 400 Meter abseits der eigentlichen Ringbahnstrecke der BLE und konnte nur über eine Spitzkehre (Richtungswechsel) erreicht werden. Die Anlage ging am 18.10.1901 in Betrieb und wurde zur Entlastung des in der Nähe liegenden Güterbahnhofs Celler Straße (der infolge Platzmangels nicht erweitert werden konnte) erbaut. Zu dieser Zeit wuchs das Güterverkehrsaufkommen stark an, was auch an den vielen neuen Anschlussgleisen erkennbar war. Im Bereich des Bahnhofs Lehndorf waren dies hauptsächlich Anschlüsse zur Lehndorfer Roggenmühle und zur MIAG. Dem öffentlichen Güterverkehr diente die Ladestraße mit 3 Gleisen sowie die Güterabfertigung, deren Gebäude heute noch vorhanden ist. 1932 lag der Bahnhof Lehndorf mit einem Gütervolumen von rund 41000 Tonnen an 4. Stelle der Braunschweiger BLE-Bahnhöfe, nach dem Krieg begann auch hier der langsame Abstieg. 1976 endete der öffentliche Stückgut- und Expressgutdienst und 1992 auch der Restverkehr zu den (letzten) Kunden Fa. Cederbaum und MIAG.
Die Gleisanlagen wurden in der Folgezeit abgebaut und der größte Teil der ehemaligen Bahnhofsanlagen zum Bestandteil des Betriebsgeländes der örtlichen Firmen. Der südliche Teil der Verbindungskurve zur eigentlichen Ringbahnstrecke wurde als Radweg ausgebaut und ist heute auch auf dem Google-Luftbild gut zu erkennen.
Die letzten Gleisanlagen im Bereich des Lehndorfer Güterbahnhofs finden sich an der heute mustergültig renovierten ehemaligen Roggenmühle (links erkennbar), auch das Gebäude der Güterabfertigung Lehndorf ist noch vorhanden (rechts), Aufnahme vom 07.08.16 Blick vom Bahnübergang Hildesheimer Straße auf den Abzweig zum Bahnhof Lehndorf und den MIAG-Anschlussgleisen, geradeaus geht es weiter zum Güterbahnhof Celler Straße (bzw. einst über die Okerbrücke bis zum Nordbahnhof), 25.05.86.
1989 hatte sich bereits eine Entsorgungsfirma auf dem Gelände der Ladestraße (Bildmitte) "ausgebreitet", 290 159 rangiert am 20.06.89 mit einem Eaos-Wagen. Links die MIAG, rechts die Mühle Lehndorf (Aufnahme: S. Pikart). Zwischen der Verbindungskurve zum Gbf Lehndorf (links) und der Strecke Richtung Gbf Celler Straße (rechts, beide heute Radweg) befanden sich die beiden südlichen Anschlussgleise zum MIAG-Gelände,  290 184 holt hier am  09.09.89 gerade Wagen ab (Aufnahme: S. Pikart).
Das nördliche Zufahrtsgleis zum MIAG-Gelände (rechts) war schon längere Zeit außer Betrieb, als 332 189 am 18.04.91 in Lehndorf umsetzt. Im Hintergrund die Brücke der A391(Aufnahme: S. Pikart). Blick in die Gegenrichtung: 332 189 an Weiche 14, links beginnt der Gleisbogen am MIAG-Gelände entlang zur eigentlichen Ringbahnstrecke. In Bildmitte liegt das schon nicht mehr genutzte Gleis 4, 18.04.91 (Aufnahme: S. Pikart).

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Stand der Bearbeitung 14.12.16