Für
die Faller-Bahnen gab es zunächst nur die platzsparenden
Standardkurven mit 36cm Radius (sowohl Kunststoff- als auch
Messinggleis), später kam noch ein größerer Radius von
49cm hinzu (nur Messinggleis). Gerade im Garten kann man jedoch etwas
großzügiger planen, wobei ein größerer Radius
auch dem Fahrverhalten (Entgleisungssicherheit, Rollwiderstand) zugute
kommt. Daher wurden an verschiedenen Stellen neue Radien von 60cm
eingebaut, diese haben sich sehr gut bewährt.
Zum Gleisbau im Einzelnen:
1. Als "Rohmaterial" dienen Bogengleise mit 36cm Radius (Messinggleis
der e-train, die Kunststoffschienen lassen sich nicht umbauen).
2. Die Schienenverbinder haben auf der Unterseite Laschen, mit denen
sie auf dem Schwellenrost verankert sind. Außerdem halten sie
durch eine Prägung an den Laschenseiten die Schiene selbst gegen
Längstverrutschen fest*. Wird die Lasche auf der Unterseite mit
einem kleinen Schraubendreher um 180 Grad umgebogen kann die Schiene
samt Schienenverbinder aus dem Schwellenrost herausgezogen werden.
Anschließend wird die Schiene in einen Schraubstock gespannt und
der Verbinder mittels Flachzange und etwas Krafteinsatz abgezogen.
3. Die Schwellenroste können nun gestapelt in den Schraubstock
gespannt werden (Kurveninnenseite zeigt nach oben), anschließend
werden die Stege zwischen den Schwellen jeweils durchgesägt. Dies
nur auf der Kurveninnenseite!
4. Auf dem vorgesehenen Untergrund wird mittels "Holzleisten-Zirkel
Marke Eigenbau" ein Radius von 60cm aufgemalt (Filzschreiber
o.ä.). Im Fall der auf den Bildern gezeigten 90-Grad-Kurve besteht
der Untergrund aus einer mit Stichsäge ausgeschnittenen und
lackierten MDF-Platte.
5. Die Schwellenroste werden nun entlang der aufgezeichneten
60cm-Mittenlinie aufgenagelt oder geschraubt. Dabei müssen sie
leicht aufgebogen werden, was dank der getrennten Schwellenstege auf
der Kurveninnenseite kein Problem bereitet.
6. Die Schienenstücke werden per Hand und "pi x Auge" auf den
neuen Radius gebogen. Wenn sie sich ohne größere Spannungen
und Widerstände in die Schwellenroste einschieben lassen stimmt
der Radius ;-)
7. Beim Einschieben darauf achten, daß die Stöße
zwischen den Schienenstücken nicht genau auf einer Schwelle zu
liegen kommen, sonst gibt es später bei Verlöten Probleme.
Ggf. also einzelne Schienenlängen etwas anpassen (Metallsäge).
8. Auch für die jeweils letzten Schienenstücke ist ein
Ablängen erforderlich, damit ein sauberer 45/90/180-Bogen entsteht.
9. Zuletzt werden die Schienenstöße verlötet, kurze
Drahtstücke an der Schienenaußenseite sind hier hilfreich.
Für den Außenbereich hat es sich bewährt, jeden 2.
Stoß mit einem Drahtbügel zu verlöten damit die
Schienen bei entsprechenden Temperaturunterschieden "flexibel" bleiben.
Ausschließlich feste Verlötungen führen sonst
unweigerlich zum Reißen einzelner Verbindungen im Winter!
* Es gibt offenbar auch Gleisstücke, bei denen durch einen
zusätzliche Prägung am Schienenfuß Schiene und
Schwellenrost imteinander verbunden sind. Hier ist ein Trennen deutlich
mühsamer.
Vergleich einer 90-Grad-Kurve mit 60cm Radius und dem 36cm-Standardradius. Das Ergebnis spricht für sich...
Verlöteter
Schienenstoß im Bogengleis, hier die Version mit Drahtbügeln
(um eine Längenausdehung der Schienen zu ermöglichen). Man
könnte jetzt noch die Löcher in den Schwellen bzw. die
Nagelköpfe etwas "tarnen".
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