Kontaktschwierigkeiten im
elektrischen Betrieb kennt wohl jeder
Modellbahner - erst recht bei einer Gartenbahn.
Mit ein paar Maßnahmen gelingt jedoch ein
gleichmäßiges Fahren auch bei der Faller-Bahn.
1.
zusätzliche Schleifer zur Stromabnahme
Am
Beispiel der Dieselloks hier zwei Konstruktionen,
die sich gut bewährt haben:
Lok 1 hat Kurzschleifer, die von der Lokmitte her
auf die Schienenköpfe drücken.
Diese Konstruktion spricht für sich - 2
zusätzliche Stromabnahmepunkte pro Schiene.
2.
neuer Motor
Aus
den Restposten eines hiesigen Elektronikmarktes
konnten günstig 9V-Motoren erworben werden, die
offensichtlich für die Unterhaltungselektronik
(Kassettenrekorder?) vorgesehen waren. Sie
zeichnen sich durch leisen Lauf, eine geringe
Stromaufnahme bei trotzdem großer
Durchzugsstärke sowie eine praktisch nicht
vorhandene magnetische Rastung aus (der
Modellbahner kennt diese Eigenschaften von den
Faulhaber-Motoren, die aber erheblich teurer
sind). Sehr vorteilhaft war der gleiche
Achsdurchmesser wie bei den Faller-Motoren,
sodaß die Schnecke bequem übernommen werden
konnte. Von den Abmessungen paßten die neuen
Motoren nach Anpassungen am Fahrgestell gut unter
die Lok, es bleibt noch genügend Raum bis zur
Schienenoberkante. Auf den oberen Bildern sind
die Motoren gut zu erkennen.
Motorenvergleich: Links das neue Modell
3.
Pufferkondensatoren...
...oder:
Warum kompliziert wenn es auch einfach geht?
Zunächst entstand für die ersten beiden Loks
eine recht aufwendige elektronische Schaltung,
die bei Kontaktunterbrechungen den Motor mit
Strom aus mitgeführten Akkus versorgte. Die
Umschaltung erfolgte dabei elektronik-typisch in
Sekundenbruchteilen, so daß es für den
Betrachter nicht erkennbar war, ob die Lok ihren
Strom gerade aus den Schienen oder aus dem Akku
bezog. Diese Methode hatte aber auch Nachteile:
Zum einen waren die Akkus nach längeren
Betriebspausen immer dann entladen, wenn
Fahrbetrieb vorgesehen war; zum anderen war der
Aufbau sehr aufwendig und die Bauteile (u.a.
bistabiles Relais) recht teuer. Für die weiteren
Fahrzeuge entstand dann nach einigen Tests eine
ebenso einfache wie billige Methode: Parallel zum
Motor geschaltete Elektrolytkondensatoren (Elkos)
übernehmen die Stromversorgung bei
Kontaktunterbrechungen. Zudem standen solche
Elkos aus alten PC-Hauptplatinen reichlich zur
Verfügung...
Innenleben der Lok 1, unter der Motorhaube ist
reichlich Platz vorhanden.
An Einfachheit nicht zu überbieten: Wichtig ist,
von den Kondensatoren jeweils 2 mit den Pluspolen
zueinander in Reihe zu schalten. Weitere
"Pärchen" können dann parallel
geschaltet werden, in der Lok 1 (Bild oben)
erkennt man gleich 4 davon. Die Kondensatoren
geben ihre gespeicherte Ladung bei
Kontaktunterbrechungen an den Motor ab und helfen
der Lok damit über die kontaktlose Stelle
hinweg. Anschließend werden sie über die
Schienen sofort wieder aufgeladen. Kosten pro
Elko: ab ca. 50ct im Elektronikversandhandel.
4.
Gleise putzen!
Alle
bisher geschilderten Maßnahmen helfen nur
bedingt, wenn die Schienenköpfe (gerade im
Freilandbetrieb) verschmutzt und angelaufen sind.
Hier hilft nur Borstelpinsel und feinstes
Schmirgelpapier! Bei Kontaktproblemen an den
Schienenverbindern hilft vorsichtiges Nachbiegen
bzw. bei fest verlegten Gleisen im Freien
sämtliche Schienenstöße zu verlöten oder mit
einem Stück Litze zu überbrücken.
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